Mit Loudboxer ist Speedy J alias Jochem Paap wieder ein mitreisendes und hochenergetisches Meisterwerk gelungen.

Die einzelnen Tracks reihen sich ohne Pause aneinander und nehmen den Zuhörer auf eine sich aufbauende und die Grundthemen variierende Detroit-Rotterdam-Tour. Mit "Reeneter" wird man auf die Reise geschickt, mit Track 2 ("Aesop") erreicht man bereits den ersten kraftvollen Höhepunkt. Und weiter gehts. In der Mitte wird man durch hypnotischen Ambient-Sound auf den 2. Teil vorbereitet, der mit dem genialen Track 9 (Sevntrak) einen weiteren Höhepunkt erreicht und den Zuhörer einem brachial-chaotischen Geknüppel aussetzt.

Speedy J kombiniert dabei meisterhaft Ambient-Strukturen und harte Beats ohne dabei irgendwie in die Nähe gängiger Trance-Strukturen zu geraten. Vielmehr sieht man vor seinem geistigen Auge, wie sich Leute hypnotisch gefesselt zum Rhythmus bewegen; ein Eindruck der am Ende durch das Einblenden eines Live Sets noch verstärkt wird.

Loudboxer ist härter und reifer als die früheren Werke Speedy Js und verbindet die trockene Gnadenlosigkeit eines Plasticmans mit der verspulten Genialität von Autechre. Wenn ich unbedingt noch ein Haar in der Suppe finden muß, dann nur das, daß die zum Teil genialen Themen der Tracks viel zu schnell verschenkt werden, in dem schon wieder der nächste Track anfängt.

Trotzdem mit einem Wort: ein Meisterwerk.

WotW